Chronische Schmerzen

Schmerz, Erinnerung und Bewegung

Was auch immer den Schmerz ursprünglich verursacht haben mag – Fehlhaltung, Überlastung, Verletzung, Angst oder Stress: Der Körper reagiert reflexartig mit dem Versuch, Schmerz zu vermeiden. In der konventionellen Medizin geht man in der Regel davon aus, dass Schmerz eine anatomische Ursache hat; dementsprechend wird das betroffene Körperteil lokal behandelt. Hier beginnt für Schmerzpatienten meist eine langjährige Odyssee.

Tatsächlich sind die genauen Schmerzursachen oft unbekannt. Andererseits lassen sich bei über 20%+´ü aller beschwerdefreien Erwachsenen symptomfreie Bandscheibenvorfälle finden, selbst Ermüdungsbrüche bei Sportlern können unbemerkt bleiben. Und auch im Rahmen der konventionellen Medizin sind die Zusammenhänge zwischen Depressionen, Stress und Schmerzen hinreichend belegt.

(Grundsätzlich gilt: Akute Verletzungen und Entzündungen sollten nicht bewegt werden. Lassen Sie die Ursachen im Zweifelsfall zuerst von einem Arzt abklären. Die Feldenkrais -Methode kann begleitend eingesetzt werden bei - u.a. unspezifischen Schmerzen, Fibromyalgie, chronischen Rückenschmerzen, Migräne, MS und Morbus Bechterev.)

Schmerz erzeugt Schmerz

Schmerz hat eine Kettenreaktion zur Folge. Als Betroffener nimmt man automatisch eine Schonhaltung ein, krümmt oder versteift sich. Man versucht schon im Vorfeld, bestimmte Bewegungen zu vermeiden, die man sich als schmerzhaft vorstellt. Ein sensorischer, motorischer und emotionaler Lernprozess wird in Gang gesetzt. Zusätzlich zu den eigentlichen Ursachen des Schmerzes – entzündlich, chronisch, psychologisch oder sogar bereits verheilt – leidet der Körper jetzt an den Folgen seiner mangelhaften Bewältigungsstrategie.

Leider sind es gerade diese automatischen Reaktionen, die zum Entstehen zusätzlicher Schmerzen beitragen: Es erfordert eine große Anstrengung, eine derartige Schonhaltung aufrecht zu erhalten: Die ständige muskuläre Anspannung beeinträchtigt die Stützfunktion des Skeletts.

  1. Die Atemfunktion wird eingeschränkt

  2. Anstrengung und Erschöpfung nehmen zu.

  3. Die mit dem Selbstschutz verbundenen Bewegungen und Verhaltensweisen werden ineffizient, angespannt und beschränkt.

  4. Ursprünglich unbewusste, fließende Bewegungen werden ersetzt durch kognitive Berechnungen, Konzentrationsfähigkeit und Neugier werden herabgesetzt.

  5. Darüber hinaus erhöht der Verlust an Reaktionsschnelligkeit und Flexibilität das Risiko weiterer Verletzungen. Die Schutzmechanismen des Körpers arbeiten gegen sich selbst.

Schmerz ohne Ursache?

In diesem Stadium hat sich der chronische Schmerz von seiner anatomischen Ursache gelöst und verselbständigt. Mit anderen Worten: Betroffene leben mit ständigen Schmerzen, die nicht auf spezifische Ursachen, Anatomie oder Verhaltensweisen zurückzuführen sind.

Wenn das Schmerzempfinden über längere Zeit anhält, verändern diese schmerzbedingt erlernten Schonhaltungen alle Lebensbereiche.

Haltungsgewohnheiten, Einstellung und Lebensführung des Patienten sind gleichermaßen betroffen.

Ein derartiger chronischer Schmerz ist erlernt worden. Dieser Lernprozess lässt sich durch die Feldenkrais-Methode umkehren

Kompensatorische Schutzreaktionen können sehr stabile Gewohnheiten prägen, die mit starkem Widerstand auf Veränderungsversuche reagieren.

Die Feldenkrais-Methode versucht nicht, die – ursprünglich durchaus berechtigten – Schutzreaktionen des Körpers zu durchbrechen. Eine starke Bewegung, Überforderung oder Anstrengung würde unter Umständen Widerstand und weitere Schutzreaktionen nach sich ziehen – wenn konventionelle Ansätze könnte die Ursache genau hierin liegen.

Drei Ansätze mit Berührung Schmerzmuster verändern kann.

  • Belastung verringern

    Sobald Bewegungsmuster verändert werden, wird die Belastung von schmerzenden Gelenken auf andere Bereiche des Körpers verteilt. Zudem entlastet eine bessere Koordination überbeanspruchte Muskulatur.

  • Schmerzmuster lösen

    Der Körper kann erlernte Schutzreaktionen loslassen, wenn er die Erfahrung gemacht hat, dass die Bewegung in einer Variante der ursprünglichen Bewegung letztlich leicht und schmerzfrei möglich ist.

  • Neues Lebensgefühl

    Wenn Schmerz nicht länger Bewegung und Entwicklung blockiert können Sie neue Dimensionen von Selbstvertrauen, Mut, Neugier und Leichtigkeit in sich entdecken.

Nächste Schritte

Schmerzen sind etwas sehr Persönliches. In jeder Einzelstunde gehe ich ganz individuell auf Ihre Situation und aktuellen Bedürfnisse ein.

Wenn Sie sich vorab informieren wollen wie eine Einzelstunde verläuft finden Sie hier weitere Informationen.