Warum investieren Sie nicht in Ihr Wohlbefinden?
Investieren Sie in sich selbst!
Klienten mit Schmerzen in der Hand oder einem drohenden Karpaltunnelsyndrom, die häufig an einer Tastatur arbeiten, empfehle ich eine „senkrechte Maus“. Es ist eine Maßnahme, die helfen kann – nicht muss -, aber in der Regel nach kurzer Eingewöhnungszeit erleichternd und schmerzlindernd wirkt. Die Kosten für diese Hilfsmittel liegen bei einer ausreichend guten Qualität bei etwa 70.- Euro, sie sind über Amazon oder in jedem größeren Elektronikmarkt erhältlich.
Viele nehmen diesen Rat (oder vergleichbare Ratschläge) nicht an.
Ich frage mich warum. Schmerzen in den Händen schränken viele Teile des täglichen Lebens massiv ein. Jeder einzelne Knopf der geschlossen, jedes Stück Obst, das geschält werden soll, werden zur Herausforderung. Anders formuliert: Was kann man für 70.- Euro kaufen, das mehr wert ist als keine Schmerzen in der Hand?
Ich spreche wohlgemerkt nicht von Menschen, die nicht wissen, wie sie ihre Miete bezahlen sollen. Dann ist diese Frage leicht beantwortet. Ich rede von Klienten, die, wenn sie es wollen, in der Lage sind, Wochenendkurzurlaube zu machen, eine Eigentumswohnung haben oder Geld für Friseur oder Kleidung ausgeben.
Zugegeben, es gibt bei diesem Rat keine Erfolgsgarantie – genauso wenig, wie es eine Garantie gibt, dass die Reise nicht verregnet, die neue Haarfarbe passt oder die Bluse beim Waschen nicht eingeht.
Es ist nicht immer Geld, das fehlt
Häufig ist es keine Frage des Geldes – wir nehmen und die Zeit und Sorgfalt nicht, für uns zu sorgen (im obigen Beispiel könnte man in einen Elektronikmarkt gehen und kostenlos ausprobieren, ob die ergonomische Maus helfen könnte). Gesundheitssport, Rehasport, Yoga, Qui Gong, Kardiotraining, Meditation, Entspannungstechniken, Akupunktur, Feldenkrais - es gibt viele Ansätze um die eigene Gesundheit zu unterstützen, Krankheiten vorzubeugen, am Arbeitsplatz gesundzu bleiben, Gewicht zu verlieren und erfolgreich zu altern. Warum fällt es uns so schwer?
Ist es eine Frage der Verantwortung?
Das Gesundheitssystem
Wir haben – bei allen Fehlern – im internationalen Vergleich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, und bezahlen bereits einen nicht unbeträchtlichen Teil unseres Einkommens dafür.
Es gibt allerdings eine wichtige Einschränkung, die oft übersehen wird: unsere Krankenkassen sind zwar für unsere Gesundheit, nicht aber für unser Wohlbefinden verantwortlich. Mit anderen Worten: es muss in der Regel bereits ein Schaden entstanden sein, bevor ein Arzt überhaupt in der Lage, ist, uns zu helfen. Schmerz ist dagegen ein Warnsignal des Körpers, bei chronischen Verläufen entsteht er häufig, bevor ein Schaden – wie etwa eine Arthrose, eine fortgeschrittene Entzündung oder ein Nervenschaden vorliegen. Wenn sie beim Arzt waren und keine medizinische Ursache für ihre Probleme gefunden wurden wird ihre Hoffnung auf ausreichende Physiotherapie oder Massagen wahrscheinlich enttäuscht: sein Budget ist begrenzt, er spart sich die Verschreibungen für dringende Fälle auf. Die gute Nachricht ist: Sie sind gesund. Glückwunsch! Sie haben die Wahl, zu warten, bis ihr Fall dringend wird – oder sie werden selbst aktiv.
Andere
In dem Beispiel mit der senkrechten Maus antworten viele Klienten, sie würden es dem Arbeitgeber vorschlagen: er ist für die Ausstattung des Arbeitsplatzes zuständig. Schön, wenn er reagiert. Und wenn nicht? Der Arbeitgeber wird ihr Gehalt weiter zahlen, wenn sie krank geschrieben sind – aber wollen Sie es wirklich darauf ankommen lassen?
Andere warten auf die Bereitschaft von Dritten, mitzuziehen: der Freund, der auch regelmäßig laufen wollte. Die Freundin, die sich schon lang zum Yoga mitkommen wollte. Der oder die Partnerin, die auch mit dem Rauchen aufhören möchte. Die Hoffnung, jemand anders werde die Verantwortung übernehmen, ist nachvollziehbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass es eintritt, ist leider gering. Wenn Sie die Verantwortung für sich nicht übernehmen, warum sollten andere es tun? Es ist ihr Körper!
Mangelnde Erfolgsaussicht
Eine andere Maus ist, im Vergleich zu ihrer allgemeinen Arbeitsbelastung, vielleicht ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie haben sich an ihr Unwohlsein, Verlust von Flexibilität und Energie gewöhnt oder halten sie für unausweichliche Folgen des Älterwerdens. Der Verlust ihrer Leistungsfähigkeit ist jedoch nicht selbstverständlich – und mit Glück lässt er sich rückgängig machen. Sie müssen keine Wunder erwarten – aber:
Was Sie im Augenblick tun, funktioniert vielleicht nicht. Wenn Sie weiterhin machen, was Sie immer machen, werden Sie auch weiterhin bekommen, was sie immer bekommen. Wenn Sie den ersten Schritt nicht machen, wird die Situation sich nie ändern.
Zeit
Ein vierter Faktor, der uns daran hindert, Verantwortung zu übernehmen, ist Zeitmangel. Oder empfundener Zeitmangel, durch falsch gesetzte Prioritäten.
Wie viel Zeit haben Sie im letzten Monat mit – über die selbstverständliche hygienische Reinigung wie duschen, rasieren und Zähne putzen hinaus – mit der Pflege ihres Äußeren verbracht? (Das umfasst alle Handlungen wie Beine rasieren, Haarpflege, die Suche nach passender Kleidung, Friseurbesuche, Peelings, Make Up, Fitnessstudios – Bewegung mit Schwerpunkt auf eine bessere Figur)
Wie viel Zeit haben Sie im letzten Monat mit der Pflege ihrer Gesundheit verbracht (Zahnseide, eine Art von Gesundheitssport, Nasenspülungen, Bürstenmassagen, sanften Bewegungssportarten wie Qui Gong oder Feldenkrais, bei denen die Gesundheit im Vordergrund steht )
3. Wie viel Geld haben Sie jeweils dafür aufgewandt?
4, Machen diese Entscheidungen – gerechnet auf dreißig oder vierzig Jahre – Sinn?