6 Möglichkeiten zur Verbesserung der Höchstleistung
Auf dieser Seite finden Sie 6 Feldenkrais-Stunden zum Ausprobieren.
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No Pain, no gain? Ist hartes Training der erfolgreichste Weg zu einer Medallie? Erleben Sie die Feldenkrais-Methode zur zusätzlichen Leistungssteigerung, die statt Training auf einer Verbesserung der Koordination und des Körperbewusstseins beruht - neue Wege zu effizienterem Training, Verletzungsprävention und Rehabilitation nach Sportverletzungen.
Fortschritt?
Feldenkrais verändert die Bewegungsmöglichkeiten eines Körpers, und es ist effektiv. Ein Golfspieler kann mit weniger Kraft einen Ball weiter schlagen? Großartig. Beim ersten Abschlag bedeutet das allerdings, dass er über das Ziel hinaus schlägt und der Ball im Bunker statt auf dem Grün landet. Mit anderen Worten: Feldenkrais zur Leistungssteigerung sollte nicht unmittelbar vor einem Wettkampf ausprobiert werden – es braucht Zeit, bis die neuen Bewegungsvorgänge wieder in die Abläufe integriert sind, und kann am Anfang verwirrend sein. Langfristig ist es allerdings großartig zur Unterstützung jeder sportlichen Betätigung.
Wie man überflüssige Anspannung aufspürt
Ein wesentliches Merkmal aller Feldenkrais-Stunden ist die Suche nach überflüssigen, kraftraubenden und eventuell schädlichen „parasitären“ Bewegungen oder Anspannungen. Daher kommt die Empfehlung, mit wenig Anstrengung zu arbeiten.
Menschen nehmen Reize (in diesem Fall die körpereigenen Signale über Muskelspannung) nicht absolut, sondern relativ wahr. Ein Flüstern ist in der Stille leichter zu hören als bei lauter Musik. Ein brennendes Streichholz fällt an einem hellen Tag kaum auf, nachts ist es aus hundert Metern Entfernung zu erkennen. Ein Kilo zusätzliches Gewicht (das einer unnötigen Anstrengung entspricht) ist nicht mehr zu spüren, sobald man eine Waschmaschine trägt – ohne zusätzliches Gewicht wiegt ein Kilo dagegen schwer.
Wie wenig Anstrengung ist in Wirklichkeit nötig? Nehmen wir eine alltägliche Bewegung:
ich hebe eine Kaffeetasse hoch. Ein halber Zentimeter genügt. Dann versuche ich, die Handlung objektiv zu bewerten (ein Maßstab wäre hier: wie groß ist der Druck unter meinen Fingerspitzen?) Um zu überprüfen, wie viel Anstrengung tatsächlich nötig ist, wiederhole ich die Bewegung einige Male – hochheben, absetzen – und reduziere dabei jedes Mal meinen Krafteinsatz. Erst wenn die Tasse anfängt, aus meinen Fingern zu rutschen, setze ich zu wenig Kraft ein. Dann hebe ich sie noch einmal- mit gerade ausreichend Krafteinsatz, dass sie mir nicht aus den Händen gleitet. Wie viel Druck spüre ich jetzt unter meinen Fingern? (diese „objektiven“ Bewertungsmaßstäbe machen die Bewegung wiederholbar).
Alle weitere Anstrengung war überflüssig.
Welche Anstrengung lässt sich sparen? Wann helfen allein Schwerkraft, Atem und Körperstruktur, die Bewegung auszuführen?
Vorab…
Möchten Sie mehr über die Hintergründe erfahren oder es zuerst mit einer Einzelstunde versuchen?
Dann viel Spaß beim Ausprobieren!
Loslassen ist so wichtig wie Anspannen
Anstrengung führt zu einem Verlust von Flexibilität Sobald wir uns anstrengen, ziehen sich Muskeln zusammen – das ist ihre Definition von Arbeit. Auch untereinander müssen die Muskeln koordiniert werden – für einige Muskelgruppen heißt das: entspannen. Beispiel Fahrrad fahren: wir denken daran, dass das rechte Bein das Pedal nach unten drücken soll. Genauso wichtig ist allerdings, dass das andere Bein entspannt, damit das linke Pedal nach oben rotieren kann. Maximale Anspannung ohne die entsprechende Koordination würde beim Fahrrad fahren zu völligem Stillstand führen.
Was allein leichte Bewegung und Berührung ausmachen, lässt sich an dieser Stunde für bewegliche Schulterblätter leicht spüren.
Details
Selbst der kleinste Zeh spielt eine Rolle: Hüften, Rücken und leichte Beine. (Achtung, der Anfang der Stunde fehlt.)
Der Körper hilft mit
Wer mit wenig Kraft arbeitet, kann besser spüren, wie die Struktur unseres Körpers und seine Hebel sich für effektive Bewegungen einsetzen lassen.
Eine komplexe Stunde zum Thema Drehen.
Ich weiß, dass ich nichts weiß
Verwirrung ist ein wichtiger Teil des Lernvorgangs. Wer genau weiß, was er macht – gleichgültig, ob seine Überzeugung richtig oder falsch ist – ist nicht offen für Neues. Dann findet kein Lernen statt. Wenn „schadliche“ Bewegungsmuster sich auflösen, ist es möglich, dass erst Mal überhaupt kein Muster mehr vorhanden ist – ein gutes Zeichen! Erst dann kann etwas völlig Neues sich etablieren.
An Schwachpunkten arbeiten
In manchen Sportarten werden die Knie überdurchschnittlich belastet. Feldenkrais kann im Hochleistungssport kein Muskeltraining oder eine geeignete Spieltechnik ersetzen. Es kann allerdings grundlegende Funktionen Knie müssen sich dabei nicht nur strecken und beugen – der Unterschenkel dreht sich auch in Beziehung zum Kniegelenk. Für eine volle Funktionsfähigkeit der Knie spielt darüber hinaus auch noch die Brustwirbelsäule eine Rolle.
Knie sind eine bekannte Schwachstelle für viele Sportler. Die letzte Stunde ist eine Vorschau auf einen Onlinekurs, der diesem spezifischen Thema gewidmet ist - von Rehabilitation zu Prophylaxe.
Üben, Üben, Üben …. oder auch nicht
Jede dieser Feldenkrais-Stunden enthält spezifische Lernerfahrungen für unseren Körper. Die Fortschritte kommen nicht aus einer Zunahme von Kraft oder Muskelmasse – sondern durch eine Verbesserung der Koordinationsfähigkeit des Gehirns. Und den AHA-Effekt beim Lernen gibt es nur ein einziges Mal. Danach lernt man nicht – man weiß. Einmal ist genug! In zwei Monaten kann man sich die Übung noch einmal vornehmen.
Weiterlesen: Der Körper denkt mit von Mabel E. Todd
Feldenkrais
Falls Ihr Interesse an Feldenkrais geweckt ist - hier geht es weiter mit Einzel- und Gruppenstunden
Photo by Jonathan Chng on Unsplash